Ein Zuhause für Mauereidechsen

Zurzeit leben im Schrebergarten mindestens 5 Mauereidechsen-Familien. Diese flinken Reptilien faszinieren mich immer wieder aufs Neue. Sie finden in meinem naturnahen Garten viel Lebensraum und fühlen sich dort wohl. Wenn ich mich an sie heranschleiche, beobachten sie mich ganz genau. Eine spontane Bewegung reicht und die Eidechsen huschen in ihr Versteck.

Sonnenplätze und Verstecke

Im Frühjahr habe ich mehrere Plätze im Schrebergarten geschaffen, damit sich die Mauereidechsen auf Steinen, Platten, Tongefäßen oder Holzästen ausruhen und sonnen können. Sie benötigen die Sonne, weil sie, wie alle Reptilien, wechselwarme Tiere sind. Sie regulieren ihre Körpertemperatur nicht selbst und sind auf Wärmequellen angewiesen, um ihre Körperfunktionen aufrechtzuerhalten.

Der ideale Ort für Mauereidechsen sollte deshalb gut von der Sonne beschienen sein. Steine speichern die Wärmen, nehmen tagsüber Wärme auf und geben diese langsam wieder ab. Zum Unterschlüpfen und Verstecken sind Steinhaufen, Trockenmauern oder Holzstapel ideal, sie bieten Schutz und sichere Rückzugsorte.

Mauereidechsen haben einige natürliche Fressfeinde, darunter Greifvögel, Füchse oder Marder. Aber auch Krähen, Hauskatzen oder Schlangen jagen sie. Deshalb sind Verstecke unerlässlich, um den Feinden zu entkommen. Kleine Stein- oder Totholzhaufen, aber auch der Komposthaufen helfen den Eidechsen sehr, dass sie im Garten auch im Winter leben können.

Naturnahe Gartengestaltung spielt eine große Rolle

Blütenreiche Pflanzen, Wildblumen oder blühende Sträuchern, die Insekten anlocken, unterstützen die Artenvielfalt im Garten und bieten ein vielseitiges Nahrungsangebot. Denn die Mauereidechsen fressen sehr gerne Insekten, Würmer und Spinnen. Eine kleine flache Schale mit Wasser oder ein Teich in der Nähe sind eine gute Wasserquelle, besonders an den heißen Tagen.

Ungestörte Zonen, die nicht häufig betreten werden, lieben diese aufmerksamen Insektenfresser. Sie fühlen sich sicher und nutzen dann ihren Lieblingsplatz immer wieder. Übrigens: Auf dem obigen Bild sonnen sich gerade zwei Mauereidechsen. Sie sind gut getarnt.

Das Eidechsen-Paar im folgenden Bild setzen sich sehr gerne auf die warmen Steinen, die ich in einem Terrakottatopf platzierte. Ein hilfsreicher Aussichtspunkt, um die Umgebung zu beobachten, ob eventuell Fressfeinde unterwegs sind.

Die Natur hautnah zu erleben

Wenn ich im Garten bin, besuche ich zuerst alle Mauereidechsen-Familien und schau nach, ob alle noch wohl auf sind. Ich beobachte sie sehr gerne. Freue mich, wenn schon die ganz Kleinen herumflitzen. Leider hat in diesem Jahr tatsächlich eine große Krähe einige der Eidechsen erwischt und gefressen. Sehr schade, aber auch das gehört zum naturnahen Garten.

Steckbrief: Die Mauereidechse ist in Europa verbreitet und kann eine Körperlänge von etwa 15 bis 22 cm erreichen. Ihre Haut ist schuppig und schimmert in verschiedenen Farben, meist braun, grau oder grün, oft mit auffälligen Flecken oder Streifen. Ein ausführliches Artenporträt der Mauereidechse findest Du auf der NABU-Webseite. Klick mal rein.