2. Teil: Die Reise durch die Raunächte geht weiter. Nach den leuchtenden Kerzenbildern und den Lichtwesen, entstehen nun neue Bilder, inspiriert von der mystischen Nachtwanderung durch den verschleierten Wald. Die Bilder der 9. und 10. Raunacht, die ich „Naturwesen“ nenne, fangen die geheimnisvolle Stimmung der Dämmerung und die Magie der Raunächte ein. Die Verbindung von Dunkelheit und Licht, von Natur und Fantasie, zieht sich auch hier durch meine Werke.
Naturwesen: Raunacht 9-10/12
Zwei Bilder sind entstanden, intuitiv, in Mix-Media-Technik. Ich habe dabei zwei ältere Leinwandbilder übermalt und eine neue Ausstrahlung verliehen. Dabei tauchte beim Malen immer mal wieder die ursprünglichen Bilder hervor. Ich versuchte, dies zu ignorieren, gelang mir aber nicht immer.
Wurzeln als Lebensnetzwerk: Dieses Bild offenbart die verborgene Welt in der Erde. Ein Geflecht aus zarten Wurzeln, unsichtbar für das Auge, aber unersetzlich für das Leben. Es symbolisiert die stille Verbindung und das Netzwerk, das die Natur zusammenhält und nährt.
Baum der Nacht: Dieses Bild zeigt einen leuchtenden Baum in der Dunkelheit, der aus verschieden geformten Farbflächen besteht. Im Spiel von Licht und Schatten erscheint ein Baumgesicht als stiller Beobachter der Natur und der Nacht.
Waldwesen: Raunacht 11-12/12
Meine Gedanken zu den Raunächten und den letzten Bildern: Die Reise durch die Raunächte endet mit zwei besonderen Werken, die von der schönen Stimmung des Waldes inspiriert wurden. Beide Bilder entstanden auf ältere Werke, die ich vor Jahren auf Leinwänden gemalt habe. Das erste Bild, in leuchtenden Ölfarben gestaltet und mit Mixed-Media-Elementen verfeinert, fängt die verborgene
Lebendigkeit einer Wiese an einem Waldsee ein. Es gibt diesen Ort, den ich aus meinen Erinnerungen heraus mit dicker Ölfarbe kreiert habe. An diesem Ort der Natur komme ich stets zur Ruhe.
Das zweite Werk, ein Acrylbild mit ebenso vielschichtigen Mixed-Media-Effekten, spiegelt die Magie der letzten Raunacht wider. Hier übermalte ich eine in sich ruhenden Buddha. Seine Silhouette kann man gerade noch erkennen. Ein Sinnbild für die stillen Momenten in der Natur.
Mit diesen Bildern schließe ich meine künstlerische Reise durch die 12 Raunächte ab. Diese besondere Zeit hat mir gezeigt, wie wertvoll es ist, auf die eigene Intuition zu vertrauen und sich von der Magie des Augenblicks leiten zu lassen. Die Raunächte laden uns jedes Jahr ein, innezuhalten, loszulassen und Raum für Neues zu schaffen – in der Kunst wie im Leben.